Jusos lehnen Sperrstunde ab

Die geplante Verlängerung der Sperrstunde führt nur zur einer Verlagerung des Problems und einer Gefährdung der Attraktivität Frankenbergs.“, kritisiert die Vorsitzende der Jusos Waldeck-Frankenberg, Katharina Kappelhoff, die von der Stadt forcierte Neuregelung.

Damit schließen sich die Jungsozialisten in Waldeck-Frankenberg ihrer Frankenberger AG und dem verbandsübergreifenden Bündnis gegen die Sperrstunde an. Das Bündnis hatte in einer Petition schon mehr als 1000 Unterschriften sammeln können. „Diese große Anzahl an Unterstützern zeigt, dass eben nicht alle Jugendlichen gewalttätig sind, sondern sich für ihre Belange engagieren. Die große Masse will friedlich feiern und wird von der Stadt zu Unrecht bestraft.“, zeigt sich der Vorsitzende der Frankenberger Jusos, Hendrik Klinge, ob der Unverhältnismäßigkeit der Maßnahme verärgert.

Weiterhin führen die Jungsozialisten an, dass seit der Einführung der Sperrstunde in Korbach noch keinerlei belastbare Zahlen präsentiert wurden und sich die Situation in Frankenberg anders darstelle. So liege beispielsweise die Diskothek Bonkers ohnehin in einem Industriegebiet und stelle somit keinerlei Gefahr für Lärmbelästigungen dar.

Das Frankenberger Nachtleben sei durch die Schließungen einer Reihe von Kneipen in kurzer Zeit und der Existenz nur noch zweier Diskotheken schon gebeutelt genug. „Die Sperrstunde macht den Wirten und Betreibern das Überleben in Zeiten von Wirtschaftskrise und GEMA-Reform noch schwerer und wird sicherlich nicht zur Attraktivität unserer Stadt beitragen.“, erklärt Klinge weiterhin.

Die Jusos erkennen zwar, dass es gewisse Probleme in Bezug auf Gewalt und Sachbeschädigung gibt, allerdings sollte man diese eher an der Wurzel bekämpfen, anstatt Unbeteiligte zu strafen. „Den Problemen muss mit Präventionsarbeit und einer Beendigung der sozialen Spaltung begegnet werden. Denn viele suchen am Wochenende Ventile für ihre Rückschläge und Niederlagen im Alltag. Das ist ein Ausdruck von Ohnmacht“, so Kappelhoff.

Ebenso müssen alle Beteiligten an einen Tisch geholt werden, um die Sinnhaftigkeit der Maßnahme zu diskutieren und eine gemeinsame Lösung zu finden. „Herr Heß, machen Sie nicht die gleichen Fehler wie ihr Korbacher Amtskollege, stellen Sie die Bevölkerung nicht vor vollendete Tatsachen!“, rufen die Jusos Waldeck-Frankenberg zum Dialog auf.

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