Frankenbergs Jugendliche sind bestürzt und fassungslos. Wenn es nach dem Willen der Kreistagsfraktionen von CDU, FDP und FWG geht, soll das Fifty-Fifty Taxi abgeschafft werden.

Die Jusos Frankenberg sind sich einig: Die Abschaffung des Fifty-Fifty Taxis schadet insbesondere den Jugendlichen. Aber auch Lokale, Kinos und Taxifahrer wären betroffen, da sie mit Umsatzeinbußen rechnen müssen, wenn Jugendliche oder junge Erwachsene mangels einer sicheren, erschwinglichen Transportmöglichkeit zu Hause bleiben.

„Es bleibt immer weniger Netto vom Brutto. Wo soll das ganze Geld denn herkommen?“, fragen die Jusos.

Vor allem aber besteht die Gefahr, dass Jugendliche und junge Erwachsene nunmehr wieder vermehrt angetrunken Auto, Motorrad oder Motorroller fahren. Sie gefährden dadurch nicht nur sich selbst, sondern alle Verkehrsteilnehmer! Und genau das sollte mit der Einführung des Fifty-Fifty Taxis bekämpft werden.

Das von den Befürwortern der Abschaffung benutzte Argument, man könne das Transportvolumen des Fifty-Fifty Taxis durch die Anruf-Sammeltaxis auffangen, ist realitätsfern. Selbst nach mehreren Jahren Betrieb gibt es im Netz der AST immer noch große Lücken, wie man aus dem auf der EWF Website angebotenen Routenplan [PDF] leicht entnehmen kann. Insbesondere ist der gesamte südöstliche Zipfel des Kreises rund um Haina, Gemünden, Rosenthal und Burgwald derzeit überhaupt nicht an das AST Netz angeschlossen. Genau dort aber fehlen auch Busverbindungen außerhalb der Fahrzeiten der Schulbusse.

Auch die Betriebszeiten der sogenannten „Mobilitätsvermittlung“ stehen der Übertragung des Fifty-Fifty Transportvolumens auf das AST entgegen. Um 21:00 Uhr, wenn die „Mobilitätsvermittlung“ an Wochentagen vom Netz geht, beginnt in den meisten Kinos gerade mal der Hauptfilm.

Die Juso-AG und der Ortsverein Frankenberg stellen sich geschlossen hinter die SPD-Fraktion im Kreistag, die das Fifty–Fifty Taxi von den Sparmaßnahmen ausnehmen will, da dies für die Sicherheit und Mobilität im gesamten Landkreis derzeit unersetzlich ist.